Rückblick auf die Gemeinderatssitzung vom 5. Juni 2025: Verantwortung übernehmen und Lösungen finden von Jamie Vrijhof-Droese Die letzte Gemeinderatssitzung stand ganz im Zeichen finanzpolitischer Verantwortung und gesellschaftlicher Herausforderungen. Die Debatte zur Jahresrechnung 2024 und zu den geplanten temporären Asylunterkünften zeigte: Dietikon steht vor grossen Aufgaben – und der Gemeinderat begegnet diesen mehrheitlich sachlich und lösungsorientiert. Die FDP Dietikon hat sich mit klaren, konstruktiven Voten eingebracht – im Sinne einer stabilen Stadtentwicklung. Jahresrechnung 2024: FDP lobt Qualität, mahnt aber zu nachhaltigen Investitionen Die FDP-Fraktion begrüsste die solide Jahresrechnung, die einstimmig verabschiedet wurde. Gemeinderat Heinz Giezendanner (FDP) lobte die professionelle Arbeit der Finanzabteilung und die klare Kommunikation: „Die Finanzprozesse sind im Griff, die Qualität hoch. Ohne zwei Sondereffekte wären wir ziemlich punktgenau auf Budget.“ Er betonte, dass angesichts dringender Investitionen – insbesondere in Schulraum und Infrastruktur – eine tragfähige Finanzierungsstrategie unumgänglich sei. Diese wird von der FDP unterstützt, um die Zukunft Dietikons vorausschauend zu sichern. Auch die SVP und die Mitte zeigten sich mit der Finanzlage zufrieden und dankten der Verwaltung für die transparente Aufbereitung. Das zeigt: Die Stadtführung unter Einbezug des Gemeinderates arbeitet solide – ein wichtiger Beitrag zur angestrebten finanziellen Stabilität, für die sich die FDP konsequent einsetzt. Asylunterkünfte: Verantwortung übernehmen – mit klarem Blick für die Realität Ein zentrales Thema der Sitzung war die Schaffung zusätzlicher temporärer Unterkünfte für Asylsuchende an der Grünaustrasse 23 und der Schöneggstrasse 38. Hintergrund ist die bundesweite Erhöhung der Aufnahmequote, auch Dietikon muss mehr Menschen unterbringen. FDP-Gemeinderat Heinz Giezendanner stellte klar: „Die FDP nimmt die erhöhte Quote zur Kenntnis und prüfte die Projekte gründlich. Wir halten sie für angemessen, auch wenn wir wissen, dass es in der Bevölkerung Vorbehalte gibt. Trotzdem werden wir zustimmen.“ Diese Haltung unterstreicht den liberalen Grundsatz, pragmatisch zu handeln und die gesetzlichen Verpflichtungen ernst zu nehmen, ohne die Sorgen der Bevölkerung zu ignorieren. Die SVP zeigte sich gespalten, kündigte aber mehrheitliche Zustimmung an. Man sehe zwar den „enormen Frust“ in der Bevölkerung, doch die Alternativen – etwa teure Mietwohnungen – seien für Dietikon keine tragfähige Lösung. Auch sie betonte, dass die Stadt im Sinne der Dietiker Bevölkerung handle. Die SP-Fraktion unterstützte die Projekte mit deutlichen Worten: „Geflüchtete brauchen einen menschlichen Empfang. Integration beginnt nicht mit dem Bau, sondern mit Haltung“, sagte Kerstin Camenisch (SP). Die Rückbaubarkeit und nachhaltige Bauweise wurden positiv hervorgehoben. Die GLP-Fraktion stimmte zu, aber mit kritischen Fragen zur Umsetzbarkeit: „Wie gut sind solche Massenunterkünfte zu betreuen? Wie geht es den Menschen darin?“ Trotzdem würdigte sie das rasche Handeln des Stadtrats. Sozialvorsteher und FDP-Stadtrat Philipp Müller ordnete die Situation ein: „Es gibt keine Begeisterung für solche Projekte – auch nicht im Stadtrat. Aber wir haben eine staatspolitische Verantwortung. Die Herausforderungen sind gross, aber wir haben sie in der Vergangenheit gut bewältigt. Und wir werden das wieder tun.“ Die Anträge wurden mit 26 Ja-Stimmen angenommen – bei null Nein-Stimmen und drei Enthaltungen. Wohnen in Dietikon: Gemeinsam Lösungen finden In der Diskussion rund um bezahlbaren Wohnraum plädierte FDP-Gemeinderat Peter Metzinger für mehr Dialog und weniger ideologische Scheuklappen: „Wir alle wollen ein attraktives Dietikon. Niemand will Verdrängung. Zum Liberalismus gehört auch Solidarität. Lasst uns unideologisch Lösungen finden.“ Dieses Votum fand breite Zustimmung in der Partei – denn auch in dieser Frage ist Zusammenarbeit gefragt, nicht Polarisierung. Fazit: Dietikon braucht Klarheit, Mut und Weitblick Die FDP Dietikon hat sich an diesem Abend klar positioniert: Für eine verlässliche Finanzpolitik, für pragmatische und menschliche Lösungen in der Asylfrage und für mehr Miteinander beim Thema Wohnen. Die Sitzung zeigte: Wenn Sachlichkeit und Verantwortung den Ton angeben, kann Dietikon die grossen Aufgaben meistern. |